"Einzelleistungen sind zwar schön und gut - aber was zählt, ist das Kollektiv!" - Trainer Julian Schillings im Interview

14. Juni 2025
Interview mit Trainer Julian Schillings über die vergangene Spielzeit

Die Saison beendet die 2. Mannschaft für diese Spielzeit auf dem sechsten Tabellenplatz. Mit 24 Punkten aus 20 Spielen und einem Torverhältnis von 29:51 blieb das Team über weite Strecken im Tabellenmittelfeld, zeigte aber immer wieder starke Leistungen – insbesondere gegen direkte Konkurrenten. Zwischen klaren Niederlagen und knappen Erfolgen erlebte die Mannschaft eine durchwachsene, lehrreiche aber insbesondere bessere Saison als noch in der Saison 23/24. Im Interview sprechen wir mit Spielertrainer Julian Schillings über seine Einschätzung zur abgelaufenen Spielzeit, die Entwicklung seines Teams und den Blick nach vorne auf die kommende Saison.


Hallo Julian, die Saison ist seit fast drei Wochen vorbei. Wie fällt dein Fazit zur Spielzeit 24/25 aus?

Julian Schillings: Insgesamt bin ich mit der Saison zufrieden, da es für mich persönlich die erste Station als Trainer war und mich erst einmal zurechtfinden musste. Es war eine Saison, in der ich vor allem am Anfang zufrieden war. Man zeigte anfangs gut Leistungen und konnte zeigen, dass Potential in der Mannschaft steckt. Richtung Ende der Saison verflog das Gefühl ein wenig durch Dämpfer gegen direkte Konkurrenten oder die Niederlage gegen Biewer II. Schlussendlich sind solche Dämpfer aber auch Möglichkeiten aus Fehlern zu lernen.


Die Mannschaft steht mit 24 Punkten auf Platz 6. Enttäuschung oder Zufriedenheit?

Julian Schillings: Im Nachhinein eher ein bisschen enttäuscht. Gegen Mannschaften, die auf dem Papier wie in der Tabelle weit oben standen, konnten wir überwiegend nichts mitnehmen - das war mir bzw. uns bewusst. In Duellen gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld oder dem unteren Bereich haben wir leider zu oft Punkte liegen lassen. Ein Grund dafür war unsere fehlende Konstanz – bedingt unter anderem durch häufige Wechsel in der Startelf. Zudem sind wir noch eine junge Mannschaft, die sich erst finden und einspielen muss. Gegen eingespielte Teams, die seit Jahren zusammenspielen, tun wir uns da noch schwer. Diese bringen viel Erfahrung mit und können dadurch selbst konditionelle Nachteile gegen uns ausgleichen. Mir ist es jedoch wichtig, dass wir als geschlossenen Einheit auftreten. Für mich zählt jeder im Team, deshalb bekommt auch jeder, der regemäßig im Training dabei ist, seine Spielzeit.


Gab es ein Spiel, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Julian Schillings: Das Spiel gegen Weintal Krettnach III ist mir in Erinnerung geblieben. Es war zwar spielerisch nicht unser bester Tag, aber die Einstellung als Mannschaft hat restlos bei jedem gestimmt. Wir haben als Team gearbeitet, jeder hat 100% gegeben und jeder hat zu 100% mitgemacht. Am Ende sind alle voller Erschöpfung, aber auch mit Stolz vom Platz gegangen. Das Spiel hat aber auch das gezeigt, was ich sehen möchte: Alle ziehen an einem Strang – Einzelleistungen sind zwar schön und gut, aber was zählt, ist das Kollektiv. Das ist das, was für mich in der Reserveklasse zählt.


Kommen wir nun zum Ausblick: Hast du schon konkrete Ziele bzw. was wünscht du dir für die neue/kommende Saison?

Julian Schillings: Ich habe mich mit weiten Teilen der Mannschaft unterhalten, bei dem schnell das Wort C-Liga fiel. Bedingt durch den Aufstieg der 1. Mannschaft ist die Motivation auf meine Mannschaft übergegangen. Das heißt natürlich nicht, dass wir kommende Saison in der C-Liga antreten. Im Gegenteil: Wir gehen mit der kommenden Saison in der Reserveklasse ganz bewusst an den Start – mit dem Ziel, am Ende sagen zu können, dass wir perspektivisch konkurrenzfähig für die C-Klasse sind. Einen konkreten Tabellenplatz möchte ich dabei nicht als Maßstab setzen. Viel wichtiger ist mir, dass wir über die gesamte Saison hinweg eine konstante und geschlossene Mannschaftsleistung zeigen.


Welche Bereiche willst du gezielt in der Mannschaft verbessern? Wo siehst du den größten Verbesserungsbedarf im Team?


Julian Schillings: Schaut man auf die Tabelle, so kann man im Vergleich zu anderen Ligakonkurrenten feststellen, dass unsere Gegentorbilanz dem Tabellenplatz entspricht. Richtet man den Blick auf unsere geschossenen Tore so stelle ich schnell fest, dass es in der Offensive bei uns noch hapert. Wir agieren zeitweise zu harmlos im Offensivdrittel bedingt dadurch, dass konditionell die Wege nicht nach vorne gemacht werden und häufig große Lücken zwischen Abwehr und Sturm vorhanden sind. Dadurch wird das Erspielen von Chancen schwer. Dahingehend haben wir daher noch viel Luft nach oben. Wir sind aber auf einem guten Weg – auch nach meiner Systemumstellung, die der Mannschaft geholfen hat, vorne mehr Anspielstationen zu finden.

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